Mehrere Personen sitzen in einem Raum und heben die Hand

Bürgerbeteiligung und Politik

Engagiert für lokale Anliegen

Bürgerschaftliches Engagement bedeutet, sich an der Gestaltung der Gesellschaft zu beteiligen. Eine Möglichkeit, sich für die Belange vor Ort einzusetzen, sind Bürgerstiftungen. Außerdem werden in Städten und Landkreisen viele politische Ämter ehrenamtlich ausgeübt, und auch die Basis jeder politischen Partei liegt im freiwilligen Engagement der Menschen in den Orts- und Kreisverbänden. Die Interessen einzelner Bevölkerungsgruppen oder Themenbereiche wie die nachhaltige Entwicklung vertreten in vielen Kommunen ehrenamtlich organisierte Beiräte.

Bürgerstiftungen

In einer Bürgerstiftung setzen sich Bürgerinnen und Bürger, manchmal auch Vereine und Unternehmen für ihre Region ein. Sie stiften Geld, Zeit und Ideen und finanzieren mit dem Stiftungsvermögen einen oder mehrere gemeinnützige Zwecke.

Landesarbeitsgemeinschaft Bürgerstiftungen in Bayern

Die Landesarbeitsgemeinschaft Bürgerstiftungen in Bayern berät und betreut Bürgerstiftungen, Gründungsinitiativen und engagierte Interessierte und trägt zur Vernetzung der bayerischen Bürgerstiftungen bei. Sie unterstützt damit die Arbeit des Bündnisses der Bürgerstiftungen Deutschlands, das die Interessen der Bürgerstiftungen gegenüber den Akteuren der Zivilgesellschaft und der Öffentlichkeit vertritt.

Bündnis der Bürgerstiftungen Deutschlands

Das Bündnis der Bürgerstiftungen Deutschlands setzt sich für das Konzept der Bürgerstiftung als eine lebendige Form der zivilen Selbstorganisation ein. Das Büro des Bündnisses in Berlin berät Bürgerstiftungen, Gründungsinitiativen und Einzelpersonen und bietet ergänzend Weiterbildungen und Möglichkeiten der Vernetzung.

Bundesverband Deutscher Stiftungen

Der Verband hat 1999 den „Arbeitskreis Bürgerstiftungen“ ins Leben gerufen und „10 Merkmale einer Bürgerstiftung“ verabschiedet. Sie dienen seither bei der Gründung der meisten Bürgerstiftungen als Richtlinie. An die Stiftungen, die diesen Merkmalen entsprechen, wird ein Gütesiegel verliehen.

Stiftung Aktive Bürgerschaft

Mit der Stiftung Aktive Bürgerschaft fördern Genossenschaftsbanken in Deutschland das Bürgerschaftliche Engagement. Ein Baustein ihrer Arbeit ist die Unterstützung von Bürgerstiftungen bei Gründung, Managementaufgaben, Projekten, Geldakquise und Gewinnung von Ehrenamtlichen.

Kommunales Ehrenamt

Bürgermeister und Gemeinderäte

Die Mehrheit der Menschen, die in Parteien und Politik mitarbeiten, macht das unentgeltlich und ehrenamtlich. Weit über 30.000 Menschen in Bayern engagieren sich in Stadt-, Gemeinde-, Kreis- und Bezirksräten. Dazu kommen Ämter wie die der ehrenamtlichen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Feldgeschworenen oder Heimatpflegerinnen und -pfleger. Informationen dazu gibt es bei der jeweiligen Kommune.

Ehrenamtliche Wahlhelferinnen und Wahlhelfer

Bei Wahlen und Abstimmungen werden bis zu 150.000 ehrenamtliche Wahlhelferinnen und Wahlhelfer in Bayern benötigt. Ohne dieses Engagement könnten Kommunal-, Landtags-, Bundestags- und Europawahlen, Bürger- und Volksentscheide nicht durchgeführt werden.

Integrationsbeiräte

Ausländer-, Migranten- und Integrationsbeiräte vertreten die Interessen von Migrantinnen und Migranten in der Kommunalpolitik vor Ort. Diese ehrenamtlich arbeitenden Gremien werden von der migrantischen Bevölkerung in den Städten und Landkreisen demokratisch gewählt.

Seniorenbeiräte

Seniorenbeiräte und -vertretungen in den Kommunen setzen sich dafür ein, dass Bürgerinnen und Bürger im Alter ein selbstbestimmtes Leben führen können. Sie stehen als Ansprechpersonen für die Belange von Seniorinnen und Senioren zur Verfügung und sprechen Empfehlungen an die Lokalpolitik aus.

Jugendparlamente

Jugendparlament, Jugendkreistag, Jugendbeirat oder Jugendrat – die Gremien, die die Interessen Jugendlicher in den Kommunen und Landkreisen vertreten, haben unterschiedliche Namen. Ihre gewählten Vertreterinnen und Vertreter möchten der Politik die Perspektive junger Menschen vermitteln und davon überzeugen, dass die Themen junger Menschen wichtig sind.

Unterstützung bekommen diese Gremien vom Dachverband der bayerischen Jugendvertretungen (DVBJ): Er bietet ein Netzwerk für den Erfahrungsaustausch, gemeinsame Projekte und den Aufbau neuer Jugendparlamente.

Nachhaltigkeitsbeiräte

Aktuell gründen sich in verschiedenen Städten Gremien, die sich breit gefächert mit Nachhaltigkeitsthemen befassen und die Kommunen dazu beraten.

Parteien

In politischen Parteien schließen sich Menschen mit ähnlichen Zielen und Ansichten zusammen, um gemeinsam für ihre politischen Überzeugungen einzutreten und bei den Wahlen Kandidatinnen und Kandidaten zu stellen. Wer sich in der eigenen Gemeinde politisch engagiert, ist oft auch Mitglied einer Partei. Dies ist aber nicht immer zwingend nötig. Die Basis jeder Partei ist das Ehrenamt: Ortsvereine mit ihrem ehrenamtlichen Vorstand, Kreisverbände mit ihren Vorstandsposten und weiteren Aufgaben leben vom Engagement der Mitglieder.